Personalmanagement
Mitarbeitendenführung: 12 wichtige Schritte, um Ihre Mitarbeitenden zu führen und zu motivieren
Während vor nicht allzu langer Zeit Mitarbeitende noch mit harter Hand „regiert” anstatt geführt wurden, hat die letzten Jahre ein äußerst positives Umdenken stattgefunden. Weg von der Angst vor dem Chef oder der Chefin, hin zu mehr Eigenverantwortung, Mitbestimmungsrecht, besserer Bezahlung und dem Gefühl, gerne in die Arbeit zu gehen.
Ein Unternehmen steht und fällt durch seine Mitarbeitenden. Je stärker Ihre Angestellten während der Arbeitszeit motiviert sind, umso eher werden Sie als Führungskraft oder Unternehmer:in durch bessere Firmenergebnisse und schnelleres Wachstum belohnt. Genau aus diesem Grund werden wir Ihnen nun 12 essentielle Schritte zeigen, wie Sie Ihre Mitarbeitenden führen und motivieren können.
1. Kennen Sie die Träume & Ziele Ihrer Mitarbeitenden
Nichts motiviert Menschen mehr als kraftvolle und positive Emotionen. Um diese in Ihren Mitarbeitenden zu wecken, sollten Sie sich nach ihren Zielen und Träumen im Leben erkundigen und ihnen aufzeigen, wie sie sich durch die Arbeit in Ihrem Unternehmen diese Ziele erfüllen können.
Sei es zum Beispiel der Wunsch nach einer Weltreise, die Möglichkeit „remote” im Ausland zu arbeiten oder das Ziel, sich die nächsten Jahre ein neues Auto leisten zu können. Wenn Sie Ihren Mitarbeitenden glaubhaft vermitteln, dass all das durch engagierte Arbeit möglich ist, wird die Motivation in ungeahnte Höhen schnellen.
2. Bieten Sie betriebliche Gesundheitsförderung an
Die Rechnung ist simpel: Je gesünder und leistungsfähiger Ihre Mitarbeitenden, umso besser die Arbeitsqualität. Dennoch gilt vor allem Stress als größte Gesundheitsgefahr der heutigen Zeit. Hierzu ein paar wichtige Fakten:
Dieser Herausforderung können Sie zuvorkommen, indem Sie zum einen Ihre Mitarbeitenden nicht durch stärker werdende Arbeitsverdichtung überlasten, zum anderen aber auch Möglichkeiten zur betrieblichen Gesundheitsförderung anbieten. Ideen wären zum Beispiel:
3. Übergeben Sie Verantwortung
Verantwortung schafft Vertrauen und Vertrauen schafft bessere Ergebnisse. Wenn Sie Ihren Mitarbeitenden und Teams mehr Verantwortung übertragen, wollen diese Sie auf keinen Fall enttäuschen und werden dadurch automatisch bessere Ergebnisse erzielen und motivierter arbeiten. Für Sie als Inhaber:in oder Führungskraft bedeutet das im Umkehrschluss: Während Ihre Angestellten hervorragende Arbeit abliefern, können Sie sich auf andere Kernthemen fokussieren.
4. Erkennen Sie die Stärken Ihrer Mitarbeitenden und lassen Sie sie genau in diesen Bereichen arbeiten
Ein weiterer wichtiger Punkt gelungener Mitarbeitendenführung sind die Stärken einzelner Angestellter. Fakt ist: Für jede Position gibt es den richtigen Mitarbeitenden. Oft werden Angestellte aber genau dort eingesetzt, wo man sie gerade am dringendsten braucht und nicht an der Stelle, an der sie am besten passen. Für kurze Arbeitsphasen (um zum Beispiel einen krankheitsbedingten Ausfall zu ersetzen) ist das ok, langfristig ist diese Vorgehensweise aber sehr fahrlässig.
Leider ist das oftmals normaler Alltag in vielen Firmen. Mitarbeitende, die nicht die Möglichkeit haben, ihre Stärken passgenau im Unternehmen einzusetzen, werden nie die gleichen Ergebnisse abliefern können wie Mitarbeitende die ihr Talent im Betrieb voll ausspielen können. Dies macht auf Dauer unzufrieden.
5. Lassen Sie Ihre Mitarbeitenden teil Ihrer Firmen-Vision werden
Wie konnten die letzten Jahre so viele junge Start-Ups aus dem Nichts auftauchen und dabei komplette Märkte überrollen bzw. umkrempeln? Als Grund wird hier meist der innovative Ansatz und die bahnbrechende Idee dahinter genannt. Ein tolles Konzept und eine grandiose Idee reichen aber noch lange nicht aus, um auch ein riesiges Unternehmen zu formen.
Viel wichtiger ist nämlich folgender Punkt: Diese jungen Unternehmen konnten die eigene Firmen-Vision glaubhaft und extrem motivierend an ihre Mitarbeitenden weitertragen und ihnen das Gefühl vermitteln, Teil etwas wirklich Großem und Bedeutendem zu sein.
Zwei Tipps dazu:
6. Beziehen Sie Ihre Mitarbeitenden in Entscheidungen mit ein
Ein Punkt, der viel zu oft unterschätzt wird. Entscheidungen sind ja schließlich Chef-Sache. Oder etwa nicht? Falls Sie das genauso sehen, lassen Sie uns zwei überzeugende Gegenargumente nennen:
Wichtig
Natürlich müssen Sie Ihre Mitarbeitenden nicht bei jeder Entscheidung mit einbeziehen. Bei Beschlüssen, die direkt auf Ihre Angestellten zurückfallen, wird diese Vorgehensweise allerdings sehr hilfreich für Ihre Mitarbeitendenführung sein.
7. Gute Mitarbeitendenführung heißt zu seinen Worten stehen
„Nächstes Jahr gibt’s die nächste Gehaltserhöhung. Versprochen.”
Sehr viele Angestellte kennen diesen Satz nur zu gut und wissen ganz genau, dass mehr heiße Luft als Wahrheit dahinter steckt. Oft wird er von Führungskräften und Firmeninhaberinnen- und inhabern als Notlüge missbraucht, um Gehaltsfragen schnell abzuwimmeln.
Wenn Sie Ihren Mitarbeitenden allerdings Versprechungen machen und anschließend nicht zu Ihrem Wort stehen, wird dies die Glaubwürdigkeit Ihrer Firma und das Vertrauen in Sie als Person grundlegend erschüttern. Wer möchte schon für ein Unternehmen bzw. einen Chef oder eine Chefin arbeiten, der oder die zwar schnell Versprechungen gibt, diese aber nicht einhält? Seien Sie zu Ihren Mitarbeitenden also immer aufrichtig, ehrlich und halten Sie Ihre Versprechungen ein, um die Arbeitsmoral auf einem konstant hohen Niveau zu halten.
8. Geben Sie sich menschlich und nahbar
An dieser Stelle möchten wir nochmals kurz auf die Einleitung zu sprechen kommen: Geschäftsführer:innen und Führungskräfte, die ihre Angestellten mit Härte und Strenge führen, haben ausgedient und von moderner Mitarbeitendenführung nichts verstanden.
Ist es wirklich erstrebenswert, Mitarbeitende so zu führen, dass sie vor jedem Gespräch mit dem Chef oder der Chefin Angst haben? Dass sie sich nicht trauen, an der Bürotür zu klopfen, weil sie sich davor fürchten, mit bösen Blicken bestraft zu werden? So kann und sollte Führung im Jahr 2024 nicht mehr aussehen. Das ist weder motivierend noch zielführend.
Zeigen Sie stattdessen, dass Sie genau so ein Mensch sind, wie sie. Ein Mensch, der….
Ihre Mitarbeitenden fühlen sich dadurch mit Ihnen und mit Ihrer Firma viel stärker verbunden.
9. Fördern Sie den Teamspirit und nicht den Konkurrenzdruck durch motivierende Mitarbeitendenführung
Innerhalb eines Teams geht es darum, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn die einzelnen Teammitglieder auch miteinander harmonieren und sich gut verstehen. Teamführung im Betrieb ist eine Art Mannschaftssport und kein olympischer Einzel-Wettkampf, in dem nur der Allerbeste eine große Belohnung bekommt.
Wenn Sie in Ihrem Unternehmen zum Beispiel Erfolgsprämien verteilen, dann verteilen Sie diese nicht an einzelne Personen, sondern immer an das gesamte Team. Alles andere fördert nur Neid und Missgunst untereinander. Die Folge davon sind nicht selten teaminterne Auseinandersetzungen. Sobald innerhalb der Firma unter vorgehaltener Hand übereinander getuschelt und gelästert wird, hat man den Wettkampf verloren, bevor er angefangen hat. Und zwar nicht gegen die Konkurrenz, sondern gegen sich selbst.
10. Zeigen Sie Wertschätzung und geben Sie Lob
Ein deutsches Sprichwort besagt: Nicht geschimpft ist Lob genug. Im ersten Moment kann man darüber schmunzeln, im zweiten Moment erkennt man aber die Wahrheit dahinter, die in vielen deutschen Unternehmen zum Alltag gehört.
Keine Frage: Ein nettes Gehalt ist nach wie vor eine hervorragende Möglichkeit, Ihre Mitarbeitenden bei Laune zu halten. Noch wichtiger ist allerdings regelmäßiges Lob und Wertschätzung. Wir Menschen lieben Anerkennung und sind sogar darauf angewiesen, da sie zu den menschlichen Grundbedürfnissen gehört. Wir fühlen uns durch sie in unserer Arbeit bestätigt und bekommen das Gefühl, etwas richtig gemacht zu haben. Dadurch steigt die Chance drastisch, auch die zukünftige Arbeit mit Gewissenhaftigkeit und Engagement zuverlässig zu erledigen. Außerdem wird die Zufriedenheit am Arbeitsplatz zusätzlich gesteigert.
Lob und Wertschätzung für die abgelieferte Arbeit sollte dabei immer möglichst konkret gegeben werden, damit Ihr:e Mitarbeiter:in auch ganz genau weiß, wofür und warum er/sie es bekommen hat. Das steigert die Wirkung nochmals deutlich.
11. Durch richtige Kritik Mitarbeitende führen und motivieren
Natürlich sollte man seine Mitarbeitenden nicht nur in den siebten Himmel loben, sondern auch konstruktive Kritik äußern (wenn sie denn angebracht ist). Genau hierbei haben allerdings sehr viele Führungskräfte und Geschäftsführer:innen große Schwierigkeiten. Meist wird sie dem/der Mitarbeiter:in aus heiterem Himmel um die Ohren geschmissen. Im schlimmsten Fall wird er/sie dabei noch vor anderen Mitarbeitenden bloßgestellt und diffamiert. Eine Vorgehensweise, die völlig kontraproduktiv ist und nicht nur die Motivation des jeweiligen Mitarbeiters bzw. der Mitarbeiterin, sondern sogar des ganzen Teams in den Keller sinken lässt.
Doch wie verpackt man Kritik nun angemessen? Am besten so, dass sie nicht als persönlicher Angriff aufgefasst wird. Hierfür eignet sich die sogenannte „Sandwich-Approach-Technik”:
Zum Beispiel
„Alex, ich finde dein Engagement in dieser Sache wirklich gut (1). Wenn du das nächste Mal versuchst, ein Parkett zu schleifen, dann hol mich bitte dazu und ich zeige dir nochmals genau, wie man solche Kratzer in Zukunft vermeiden kann(2). Ansonsten sieht das aber wirklich schon sehr gut aus (3).
12. Seien Sie geduldig
Nicht jede:r Mitarbeiter:in ist von Anfang an ein Volltreffer. Das heißt aber noch lange nicht, dass er/sie nicht das Potenzial dazu hat. Manchmal muss man sogenannte Rohdiamanten etwas Zeit zur Entwicklung geben.
Mitarbeiter:in Nr. 1 versteht bestimmte Sachverhalte vielleicht schneller als Mitarbeiter:in Nr. 2. Dafür kann es aber gut sein, dass Mitarbeiter:in Nr. 2 zwar mehr Einarbeitungszeit braucht, im Nachhinein aber deutlich bessere Ergebnisse abliefert als Mitarbeiter:in Nr. 1.
Schreiben Sie eine:n Angestellte:n also nicht sofort nach 1-2 Monaten in der Probezeit ab. Beobachten Sie viel mehr seinen/ihren Willen und nicht unbedingt seine/ihre jetzigen Kenntnisse. Jemand mit einem starken Lernwillen bietet langfristig viel mehr Potenzial als eine Person, die der Überzeugung ist, bereits alles zu können.