Bildungstipps

Selbstständig lernen 2.0: Wie Sie zuhause zum Lern-Champion werden

Kennen Sie das? Sie sitzen zu Hause am Schreibtisch und müssten eigentlich für die nächste Prüfung selbstständig lernen. Trotzdem fällt es Ihnen schwer, sich aufzuraffen und richtig loszulegen. Keine Sorge – Sie sind damit nicht allein! Als Handwerker:in stehen Sie vor der besonderen Herausforderung, nach einem körperlich anstrengenden Arbeitstag noch genug Energie, Konzentration und Motivation fürs Selbstlernen aufzubringen. Wir versprechen Ihnen: Mit unseren Strategien werden Sie diese Herausforderung meistern und dabei echte Fortschritte erzielen.

Junger Mann frustriert beim Lernen am Tisch mit vielen Büchern.

Die Herausforderungen des Selbstlernens

In Weiterbildungen oder Meisterkursen müssen Sie Ihr Lernen selbst in die Hand nehmen. Zum Beispiel nach Feierabend, am Wochenende oder in der Mittagspause. Doch warum fällt uns das eigenverantwortliche Lernen oft so schwer? Ganz einfach: In der Schule oder bei Präsenzkursen gibt es feste Strukturen und Lehrende, die uns führen. Beim selbstständigen Lernen müssen wir all das eigenverantwortlich organisieren und auch die nötige Motivation aufbringen. Das ist wie beim Sport - alleine joggen zu gehen erfordert deutlich mehr Überwindung als das Training in der Mannschaft. Hinzu kommen unzählige Ablenkungen. Das Smartphone piept, der Fernseher lockt und die To-do-Liste für den Haushalt wird auch nicht kürzer. Wenn dazu noch die Partner:in vorbeikommen möchte oder der beste Freund anruft, ist an entspanntes Lernen zu Hause kaum noch zu denken.

So werden Sie zum Selbstlern-Profi: Die wichtigsten Erfolgsfaktoren

Bevor wir in die praktischen Tipps einsteigen, schauen wir uns noch kurz an, was erfolgreiche Selbstlerner auszeichnet. Diese Menschen haben eines gemeinsam: Sie verlassen sich nicht auf die Motivation von außen, sondern schaffen sich ihr eigenes System. Wie ein gut ausgestatteter Werkzeugkasten brauchen Sie dafür verschiedene "Tools":

  • Ordnung ist der Hammer, der die Nägel einschlägt.
  • Motivation der Werkzeugkoffer, der alles zusammenhält.
  • Zeitmanagement das Maßband, das uns den Überblick verschafft.
  • Und Zielorientierung der Plan, nach dem wir arbeiten.

Mit den nun folgenden Tipps zum selbstständigen Lernen können Sie an all diesen Punkten arbeiten und zum erfolgreichen Selbstlerner werden. Außerdem bekommen Sie von uns einige hilfreiche Lerntechniken an die Hand.

Die perfekte Lernumgebung für selbstständiges Lernen

Vielleicht haben Sie sich gerade gefragt, was Ordnung mit dem erfolgreichen Selbstlernen zu tun hat? Sehr viel. Stellen Sie sich dazu gerne mal die folgende Frage: “Wie wohl fühle ich mich in einer völlig chaotischen und unordentlichen Werkstatt?” Vermutlich nicht sonderlich wohl. Das gleiche gilt auch für die eigene Lernumgebung.

Unser erster Tipp ist daher:

Schaffen Sie sich eine Lernumgebung, die sich gut anfühlt und die hoch konzentriertes, ablenkungsfreies Lernen ermöglicht. Die folgenden vier Schritte sind dafür besonders wichtig.

  1. Richten Sie einen festen Lernplatz ein. Am besten nicht im Schlafzimmer oder vor dem Fernseher. Ein separater Tisch im Wohnzimmer oder besser noch ein eigenes Arbeitszimmer sind die beste Lösung. Außerdem sollte der Lernplatz ruhig sein.
  2. Sorgen Sie für gute Beleuchtung. Tageslicht ist optimal und eine zusätzliche Schreibtischlampe sorgt für die richtige Ausleuchtung in den Abendstunden.
  3. Räumen Sie auf. Auf dem Schreibtisch sollten nur Dinge liegen, die Sie zum eigenverantwortlichen Lernen benötigen. Zum Beispiel Notizblock, Stifte, etc. Alles andere wandert in die Schublade.
  4. Der wichtigste Punkt zum Schluss: Verbannen Sie Ablenkungen! Das Smartphone ist wie ein quengelndes Kind - es fordert ständig Aufmerksamkeit. Schalten Sie es stumm UND legen Sie es in einen anderen Raum. Schließen Sie außerdem E-Mail-Programme und nutzen Sie Apps wie "Freedom", um ablenkende Websites zu blockieren. Wenn möglich: Informieren Sie auch Ihre Familie darüber, dass Sie die nächsten Stunden in Ruhe selbstständig lernen möchten.

Die Pomodoro-Technik

Stellen Sie sich die Pomodoro-Technik wie ein Intervalltraining für Ihr Gehirn vor. Sie hilft Ihnen, konzentriert zu bleiben und gleichzeitig Überlastung zu vermeiden. Dazu wechseln sich fokussierte Selbstlernphasen mit Mini-Pausen ab.

Konkrete Umsetzung: Stellen Sie sich einen Timer auf 25 Minuten – das ist ein "Pomodoro". In dieser Zeit konzentrieren Sie sich nur aufs Lernen. Danach gönnen Sie sich eine kurze Pause.

  • 25 Minuten: volle Konzentration (z.B. Fachrechnen üben)
  • 5 Minuten: kleine Pause (aufstehen, strecken, Wasser trinken, Klo, etc.)
  • Nach 4 Durchgängen: längere Pause (15-30 Minuten)

Active Recall

Bei der Lerntechnik “Active Recall” werden Informationen nicht nur gelesen, sondern wir fordern uns aktiv dazu auf, sie aus dem Gedächtnis abzurufen. Das klingt einfach, ist aber sehr effektiv: Nehmen wir an, Sie lernen gerade die verschiedenen Holzarten kennen. Anstatt die Beschreibungen immer wieder durchzulesen, versuchen Sie nun, die Eigenschaften jeder Holzart aus Ihrem Gedächtnis abzurufen. Schreiben Sie auf, was Sie wissen, und vergleichen Sie das Notierte mit den korrekten Informationen. Dieser kleine "Selbsttest" mag zunächst anstrengend erscheinen, ist aber Gold wert für Ihren selbstständigen Lernerfolg.

Konkrete Schritte für Active Recall:

  1. Lesen Sie einen Abschnitt Ihres Lernmaterials aufmerksam durch.
  2. Schließen Sie das Buch oder decken Sie die Unterlagen ab.
  3. Schreiben Sie alles auf, woran Sie sich erinnern können.
  4. Vergleichen Sie Ihre Notizen mit dem Original.
  5. Wiederholen Sie diesen Prozess bei den Punkten, die Sie nicht gut abrufen konnten.

 Spaced Repetition

Unser Gehirn lernt am besten durch wiederholtes Üben. Die gute Nachricht ist: Wir müssen zum Glück nicht jeden Tag wiederholen. Um effektiv zu lernen, ist es sogar wichtig, zwischen den einzelnen Wiederholungen bestimmte Zeitabstände zu lassen. Mit jedem erfolgreichen Abruf wird das Wissen nun tiefer in Ihrem Gedächtnis verankert.

So setzen Sie Spaced Repetitions praktisch um:

  • Erstellen Sie sich einen einfachen Wiederholungskalender
  • Tag 1: Erstes Lernen des Stoffes
  • Tag 2: Erste Wiederholung
  • Tag 4: Zweite Wiederholung
  • Tag 7: Dritte Wiederholung
  • Tag 14: Vierte Wiederholung
  • Tag 30: Finale Wiederholung

Ein praktisches Beispiel aus der Werkstatt: Wenn Sie die Sicherheitsvorschriften für neue Maschinen lernen, notieren Sie sich das Datum des ersten Lerntags. Planen Sie nun die Wiederholungen nach dem obigen Schema. Bei jeder Wiederholung überprüfen Sie Ihr Wissen durch die zuvor erklärte Active Recall Methode. Was Sie noch nicht sicher können, kommt auf die Liste für die nächste “Spaced Repetition”.

Junge Frau sitzt am Tisch mit Laptop und Büchern.

Motivationsstrategien für selbstständiges Lernen

Gerade im Handwerk, wo praktisches Können und theoretisches Wissen Hand in Hand gehen, brauchen wir effektive Strategien, um beim eigenverantwortlichen Lernen motiviert am Ball zu bleiben. Wir alle kennen diese Momente, in denen uns die Motivation fehlt und der innere Schweinehund besonders laut bellt. Doch keine Sorge: Mit den richtigen Werkzeugen können Sie Ihre Motivation auf Hochtouren halten.

Ziele greifbar machen & klar definieren

Erstellen Sie eine Zieltabelle und schreiben Sie konkret auf, was Sie während Ihrer Selbstlernphasen in den nächsten Wochen und Monaten erreichen möchten. Von kleineren Zwischenzielen bis hin zu großen Hauptzielen. Das menschliche Gehirn liebt kleine, überschaubare Einheiten und Zwischenerfolge. Hängen Sie sich Ihren “Fahrplan” anschließend sichtbar auf. Dieser könnte in stark vereinfachter Form zum Beispiel so aussehen:

  • Tagesziel: zwei Schweißtechniken aus Kapitel 3 lernen
  • Wochenziel: komplettes Kapitel 3 mit allen Schweißtechniken durcharbeiten
  • Monatsziele: Probe-Prüfung bestehen
  • Hauptziel: Meisterprüfung im Juni erfolgreich abschließen

Alternativ können Sie auch eine Zielelandkarte erstellen: In der Mitte steht Ihr Hauptziel, drumherum die kleineren Teilziele - wie die Äste eines Baumes. Sobald eines der Teilziele erreicht ist, dürfen Sie es durchstreichen.

Belohnungssystem einbauen

Unser Gehirn liebt Belohnungen, und wir können diese positiven Verstärkungen gezielt für unsere Motivation einsetzen. Entwickeln Sie ein System, das zu Ihrem persönlichen Lernrhythmus passt. Nach einer Stunde konzentrierten Lernens gönnen Sie sich z. B. 5 Minuten mit Ihrer Lieblingsmusik. Nach jedem erfolgreichen Selbstlerntag belohnen Sie sich mit zwei Folgen einer spannenden Serie oder einem besonderen Hobby-Projekt. Nach einer erfolgreichen Woche oder nach dem Erreichen eines Zwischenziels steht ein Essen im Lieblingsrestaurant auf dem Belohnungszettel. Das Wichtige dabei ist: Die Belohnung sollte in einem angemessenen Verhältnis zur erbrachten Leistung stehen.

Prokrastination überlisten

Wir alle kennen Prokrastination: "Ich fang gleich an..." wird plötzlich zu "Morgen ist auch noch ein Tag". Die sogenannte Aufschieberitis entsteht oft aus Angst vor zu großen To-dos. Um diese Angst zu umgehen und trotzdem zu starten, testen Sie gerne die "5-Minuten-Regel": 

Sagen Sie sich, dass Sie nur 5 Minuten an Thema XYZ selbstständig lernen werden - 5 Minuten schafft schließlich jeder, oder? Der Trick dabei: Nach den ersten 5 Minuten sind Sie vermutlich schon so tief im Thema drin, dass Sie von selbst weitermachen und automatisch länger dranbleiben. Außerdem empfehlen wir Ihnen, mit dem für Sie einfachsten Lernfach zu starten. Wenn der Anfang leicht ist, wird das dranbleiben genauso leicht.

Junger Mann mit Brille am Schreibtisch mit Laptop.

Zeitmanagement & Selbstorganisation

Zeit ist eine unserer wertvollsten Ressourcen beim eigenverantwortlichen Lernen - und oft scheint sie uns davonzulaufen. Zwischen Beruf, Familie und anderen Verpflichtungen die richtige Balance zu finden, ist eine echte Herausforderung. Doch mit den passenden Strategien und einer durchdachten Planung können Sie Ihre Lernzeit effektiv gestalten.

Digitaler Kalender & Wochenplan mit Lernblöcken

Elektronische Kalender sind unverzichtbare Helfer für gutes Zeitmanagement geworden. Sie erinnern uns nicht nur zuverlässig an Termine, sondern helfen uns, den Überblick über unsere Lernzeiten zu behalten. Die Planung einer ganzen Woche mag zunächst übertrieben erscheinen, ist aber der Schlüssel zum kontinuierlichen Lernerfolg. Der beste Plan ist schließlich der, den wir auch tatsächlich einhalten können.

Hier die wichtigsten Punkte für eine effektive Wochenplanung:

  1. Tragen Sie feste Lernblöcke in Ihren Kalender ein und bleiben Sie realistisch - z. B. lieber Montag bis Freitag jeden Tag 1-2 Stunden als 10 Stunden am Samstag.
  2. Stellen Sie Erinnerungen bei den einzelnen Lernblöcken in Ihrem Kalender ein. Diese werden nun auf Ihr Smartphone, Ihre Smartwatch oder auch an Ihr Mail-Postfach geschickt.
  3. Nutzen Sie verschiedene Farben für verschiedene Lernthemen. Zum Beispiel Rot für Betriebswirtschaft oder Blau für Gerätetechnik.
  4. Tragen Sie nicht nur die jeweiligen Lernblöcke ein, sondern auch Arbeitszeiten und alle privaten Termine. So gehen Sie Überschneidungen mit Lernblöcken aus dem Weg.
  5. Synchronisieren Sie den Kalender mit all Ihren Geräten.

Pufferzeiten zum Selbstlernen

Im Alltag läuft selten alles nach Plan - ein wichtiger Anruf, eine zusätzliche Besprechung oder etwas Überstunden in der Arbeit können unseren Zeitplan durcheinanderbringen. Außerdem überschätzen wir gerne, was wir in ein bis zwei Stunden schaffen können. Wenn Sie von Anfang an Pufferzeiten fürs selbstständige Lernen im Kalender einplanen, vermeiden Sie Stress und behalten auch bei Überraschungen die Kontrolle über den Lernprozess. Diese zeitlichen Spielräume sind keine verschwendete Zeit, sondern eine wichtige Investition in entspanntes und nachhaltiges Selbstlernen.

Unsere konkreten Empfehlungen: Wenn Sie Ihre wöchentlichen Lernphasen planen, rechnen Sie auf jede Lerneinheit ca. 20 % zusätzliche Zeit on top. Wichtig sind zudem 15 Minuten “Freizeit” zwischen unterschiedlichen Lernfächern. Springen Sie ohne Pause direkt von einem Sachgebiet zum anderen, wird Ihr Gehirn noch zu stark am vorigen Stoff festhängen und es wird schwer, sich auf den neuen Themenschwerpunkt zu konzentrieren. Wichtig ist zusätzlich eine freie Pufferphase pro Woche für Nachholbedarf.

Prioritäten setzen

Zehn verschiedene Fächer und Themen können schnell überwältigend wirken. Der Schlüssel liegt darin, Wichtiges von weniger Wichtigem zu unterscheiden und die eigene Energie gezielt einzusetzen. Indem wir uns zuerst den wichtigsten Kernpunkten widmen, nutzen wir unsere Konzentration sehr produktiv und schaffen ein Gefühl von Fortschritt und Erfolg. Stellen Sie sich dazu folgende Fragen:

  • Welches Wissen brauche ich am dringendsten für meinen aktuellen Lernfortschritt und die anstehenden Prüfungen?#
  • Wo liegen aktuell meine größten Wissens- und Verständnislücken, die mich in meinem Fortschritt bremsen?
  • Bei welchen Themen würde ich von einem frühen Lernstart besonders profitieren?
  • Welche Lerninhalte versprechen den größten Mehrwert im Verhältnis zur investierten Zeit?
  • Welche Themen bauen aufeinander auf und in welcher Reihenfolge sollte ich sie angehen?

Im Anschluss können Sie nun den einzelnen Themen unterschiedliche Prioritäten zuordnen. A-Themen müssen unbedingt heute und als erstes gelernt werden - sie haben die höchste Priorität. B-Themen sind ebenfalls wichtig, haben aber die ganze Woche Zeit. Das Lernen von C-Themen wäre zwar nice-to-have, aber aktuell nicht besonders wichtig. Sie können auch zu einem späteren Zeitpunkt angepackt werden.

Mentale Stärke: Ihr Kopf macht den Unterschied

Der Kopf muss mitspielen. Ein positives Lern-Mindset ist das beste Fundament für Ihren persönlichen Lernerfolg. In diesem letzten Abschnitt geht es darum, wie Sie sich die richtige mentale Einstellung zum selbstständigen Lernen aneignen.

Positives Lern-Mindset entwickeln

Viele Menschen tragen negative Erfahrungen aus ihrer Schulzeit mit sich, die sie in ihrem Lernerfolg blockieren. Im ersten Schritt sollten Sie also eine positive Grundhaltung dem Lernprozess gegenüber entwickeln. Mit der richtigen Einstellung werden Lernhürden plötzlich kleiner und angenehmer.

Überprüfen Sie dazu zuerst Ihr eigenes Mindset. Wie denken Sie über das selbstverantwortliche Lernen? Wie schätzen Sie sich selbst als Schüler ein? Was halten Sie von Fehlern beim Lernen? Sollte sich dabei eine eher negative Grundhaltung herauskristallisieren, dürfen Sie diese nun bewusst positiv umdeuten. Hier ein paar Beispiele:

  • “Ich gebe dem Lernen eine neue Chance!” statt “Ich hasse lernen!”
  • "Ich kann das verstehen!" statt "Ich versteh das doch eh nicht…"
  • "Fehler sind Lernchancen." statt "Ich bin zu dumm dafür."
  • "Jeden Tag 1 % besser." statt "Ich muss es sofort zu 100 % perfekt können."

Im Anschluss sollten Sie sich diese positiven Umdeutungen vor jedem Selbstlernen mehrere Male laut aufsagen. Schließen Sie die Augen und versuchen Sie, das Gesagte zu glauben und zu fühlen. Je regelmäßiger Sie es machen, umso mehr wird es helfen.

Selbstgespräche kontrollieren

Wir alle führen rund um die Uhr Gespräche mit uns selbst - besonders beim Lernen. Diese inneren Dialoge haben einen überraschend starken Einfluss darauf, wie gut wir uns fühlen und wie gut wir mit dem Stoff vorankommen. Negative Selbstgespräche wie "Das schaffe ich nie!" oder "Ich bin zu langsam!" können uns regelrecht ausbremsen.

Die gute Nachricht: Sie können diese inneren Dialoge positiv beeinflussen und sie zu Ihren Verbündeten machen. Hören Sie sich während dem Lernen selbst zu und achten Sie auf Ihre innere Stimme wie auf einen Kollegen. Wenn Sie merken, dass negative Selbstgespräche überhand nehmen, hier ein paar wichtige Tipps:

  1. Ersetzen Sie destruktive durch positive Gedanken. Siehe Punkt “Positives Lern-Mindset entwickeln”.
  2. Loben Sie sich für Fortschritte. Egal wie klein diese sind. Eine wichtige Frage dazu: “Bin ich heute besser als beim letzten Mal?”
  3. Denken Sie an schwierige Herausforderungen und Hürden der Vergangenheit, die Sie erfolgreich bewältigt haben und sagen Sie Folgendes: “Ich habe schon XYZ geschafft, dann werde ich das hier wohl locker schaffen!”

Stressmanagement beim selbstständigen Lernen

Stress ist einer der größten Feinde erfolgreichen Lernens. Er blockiert unsere Konzentration und macht es schwer, neue Informationen aufzunehmen. Je gestresster wir sind, umso geringer wird die eigene mentale Stärke. Es macht daher wenig Sinn, in einem angespannten Zustand zu Hause zu lernen. 

Sie kommen frisch aus der Arbeit und fühlen sich leicht gestresst? Dann ist es wichtig, zuerst herunterzufahren, bevor es ans Büffeln geht. Zum Beispiel durch einen kleinen Powernap (15-20 Minuten), eine Atemmeditation, einen kurzen Spaziergang an der frischen Luft oder etwas ganz anderes. Stellen Sie sich dazu folgende Frage: “Was brauche ich JETZT, um im Anschluss locker selbstständig lernen zu können?” 

Um während der eigentlichen Lernphase ebenfalls entspannt zu bleiben, ist es zudem wichtig, regelmäßige kleine Pausen zu integrieren (siehe Pomodoro-Technik). 

Ihr Weg zum Erfolg: Das Wichtigste zum Schluss

Der Erfolg beim selbstständigen Lernen liegt in der Kombination all dieser Strategien. Am Ende ist es wie bei einem komplexen Handwerksprojekt: Es müssen verschiedene Elemente ineinandergreifen. Experimentieren Sie mit den vorgestellten Methoden und finden Sie heraus, was für Sie am besten funktioniert. Mit der richtigen Einstellung, guter Organisation, einer produktiven Lernumgebung und den passenden Lerntechniken werden auch Sie zum Lern-Champion.